Katze trinkt plötzlich extrem viel Wasser

Katze trinkt plötzlich extrem viel Wasser – Was steckt dahinter?

Plötzlich ist der Wassernapf deiner Katze immer leer, und du fragst dich, ob das normal ist? Ein gesteigerter Durst kann harmlose, aber auch ernste Ursachen haben. Während ein heißer Sommertag oder eine salzige Mahlzeit den Flüssigkeitsbedarf kurzzeitig erhöhen können, kann anhaltendes übermäßiges Trinken ein Hinweis auf gesundheitliche Probleme sein. Also, woran liegt’s? Und noch wichtiger: Wann solltest du zum Tierarzt gehen?

Wie viel Wasser ist eigentlich normal?

Katzen sind von Natur aus eher trinkfaul, da sie ursprünglich Wüstentiere sind. Die meisten nehmen Flüssigkeit über ihre Nahrung auf, besonders wenn sie Nassfutter fressen. Als grobe Faustregel gilt: Eine Katze benötigt etwa 50 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Das bedeutet, eine vier Kilogramm schwere Katze sollte ungefähr 200 ml Wasser täglich zu sich nehmen. Doch wenn dein Stubentiger plötzlich das Doppelte oder Dreifache trinkt, solltest du hellhörig werden.

Mögliche harmlose Gründe für vermehrtes Trinken

Nicht immer steckt eine Krankheit dahinter, wenn eine Katze plötzlich viel Wasser trinkt. Manchmal gibt es einfache, harmlose Erklärungen:

  • Wetter: An heißen Tagen haben auch Katzen mehr Durst – genau wie wir.
  • Futterumstellung: Falls du von Nass- auf Trockenfutter gewechselt hast, wird deine Katze automatisch mehr trinken.
  • Mehr Bewegung: Eine verspielte oder neu aktivierte Katze kann einen erhöhten Wasserbedarf haben.
  • Laktation: Wenn deine Katze gerade säugt, benötigt sie deutlich mehr Flüssigkeit.

Doch was, wenn keine dieser Ursachen zutrifft und der Durst über Wochen hinweg steigt? Dann könnte ein gesundheitliches Problem vorliegen.

Krankheiten als mögliche Ursache

Diabetes mellitus

Diabetes ist bei Katzen gar nicht so selten, besonders bei übergewichtigen Tieren. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel führt dazu, dass der Körper Wasser ausscheidet, was wiederum den Durst steigert. Falls deine Katze zusätzlich mehr frisst, aber trotzdem abnimmt, könnte das ein Hinweis sein.

Nierenerkrankungen

Chronische Niereninsuffizienz ist eine der häufigsten Krankheiten älterer Katzen. Die Nieren können das Wasser nicht mehr effizient speichern, sodass die Katze es verstärkt ausscheidet – und dann natürlich mehr trinken muss. Ein weiteres Anzeichen kann verstärktes Urinieren sein.

Schilddrüsenüberfunktion

Eine überaktive Schilddrüse (Hyperthyreose) sorgt dafür, dass der Stoffwechsel auf Hochtouren läuft. Die Katze ist nervös, frisst mehr, verliert aber trotzdem an Gewicht – und hat oft einen verstärkten Durst.

Harnwegsinfektionen

Blasenentzündungen oder Harnwegsprobleme führen häufig zu einem verstärkten Trinkverhalten. Typisch sind hier zusätzlich vermehrtes Urinieren oder sogar Blut im Urin.

Vergiftungen

Hat deine Katze etwas Giftiges gefressen – sei es eine Pflanze, Frostschutzmittel oder Medikamente –, kann sich das durch übermäßiges Trinken äußern. Falls du den Verdacht hast, dass deine Katze etwas Giftiges erwischt hat, solltest du sofort zum Tierarzt.

Wann solltest du handeln?

Wenn deine Katze einmalig mehr trinkt, musst du nicht gleich in Panik verfallen. Doch es gibt klare Warnsignale, bei denen du unbedingt einen Tierarztbesuch einplanen solltest:

  • Dein Stubentiger trinkt plötzlich dauerhaft extrem viel, ohne offensichtlichen Grund.
  • Zusätzlich treten Symptome wie Gewichtsverlust, erhöhter Hunger oder vermehrtes Urinieren auf.
  • Das Verhalten deiner Katze hat sich verändert – sie wirkt lethargisch, schläft ungewöhnlich viel oder ist hyperaktiv.
  • Du vermutest eine Vergiftung oder hast bemerkt, dass deine Katze etwas Ungewöhnliches gefressen hat.

Was passiert beim Tierarzt?

Falls du mit deiner Katze zum Tierarzt gehst, wird dieser zunächst nach Veränderungen im Verhalten fragen. Danach folgen meist eine Blutuntersuchung und eine Urinprobe. So lassen sich Diabetes, Nierenprobleme oder andere Erkrankungen schnell erkennen. In einigen Fällen können auch Ultraschall oder Röntgenaufnahmen notwendig sein.

Je nach Diagnose gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten – von spezieller Diät über Medikamente bis hin zu Insulinspritzen bei Diabetes. Die gute Nachricht: Viele Erkrankungen lassen sich mit der richtigen Therapie gut in den Griff bekommen.

Wie kannst du deine Katze unterstützen?

  • Beobachte das Trinkverhalten: Notiere, wie viel Wasser deine Katze täglich trinkt, um Veränderungen frühzeitig zu bemerken.
  • Achte auf die Ernährung: Eine ausgewogene, hochwertige Ernährung kann viele gesundheitliche Probleme verhindern.
  • Biete immer frisches Wasser an: Manche Katzen trinken lieber aus fließendem Wasser – ein Trinkbrunnen kann helfen.
  • Vermeide Stress: Katzen reagieren empfindlich auf Veränderungen in ihrer Umgebung. Ein entspannter Alltag fördert die Gesundheit.

Manchmal ist es ganz einfach: Ein neuer Trinknapf oder ein anderer Standort kann schon einen Unterschied machen. Aber wenn dein Gefühl dir sagt, dass etwas nicht stimmt, dann vertrau darauf und lass deine Katze checken. Lieber einmal zu viel zum Tierarzt als einmal zu wenig – schließlich wollen wir unsere Fellnasen möglichst lange gesund und glücklich haben. 😊

K

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